Das Wichtigste in Kürze

Der Lotfusspunkt \(Q\) ist gewissermassen der senkrechte Schatten auf einer Ebene \(E\), der von einem Punkt \(P\) ausserhalb einer Ebene geworfen wird.

Der Lotfusspunkt wird als Schnittpunkt der Lotgeraden \(l\) mit der Ebene \(E\) erhalten. Die Lotgerade \(l\) entsteht durch aus dem Punkt \(P\) als Stützpunkt und dem Normalvektor \(\vec{n}\) auf der Ebene als Richtungsvektor.

Unter dem Lotfusspunkt verstehen wir den Punkt auf einer Ebene, in welchem das Lot auf der Ebene auftrifft. Im dargestellten Beispiel ist geht die Lotgerade \(l\) durch den Punkt \(P\) und trifft auf die Ebene im Punkt \(Q\) auf, d.h. \(Q\) ist der Lotfusspunkt von \(P\) auf \(E\).

Beispiel: Lotfusspunkt bestimmen

Finde den Lotfusspunkt \(Q\) von \(P(2,3,2)\) auf \(E\), d.h. den Punkt, der durch das Lot von \(P\) auf \(E\) entsteht.

\[ E \colon \;\; 2x – y – 3z = 9 \]

Zuerst brauchen wir die Gleichung der Lotgeraden, d.h. der Geraden, die durch \(P\) geht und die Ebene \(E\) senkrecht durchstösst. Den Stützpunkt der Geraden haben wir natürlich mit \(P\) gegeben, denn der muss ja auf der Lotgeraden sein. Die Richtung der Lotgeraden ist auch einfach zu ermitteln. Sie muss senkrecht zur Ebene \(E\) stehen und diese Richtung erhalten wir mit der Normalvektor \(\vec{n}\).

Die Koordinatenform der Ebene verrät uns den Normalvektor direkt, denn wir erinnern uns an die Normalform einer Ebene, die war:

\[ E: \quad n_x \cdot (x – A_x) + n_y \cdot (y – A_y) + n_z \cdot (z – A_z) = 0 \]

Wenn wir die Klammern ausmultiplizieren, erhalten wir:

\[ n_x \cdot x + n_y \cdot y + n_z \cdot z \;\; = \;\; n_x A_x + n_y A_y + n_z A_z \]

Die linke Seite zeigt uns, dass die Koeffizienten vor dem \(x\), dem \(y\) und dem \(z\) gleich auch die Vektorkomponenten des Normalvektors sind, d.h. hier:

\[ \vec{n} = \begin{pmatrix} n_x \\ n_y \\ n_z \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 2 \\ -1 \\ -3 \end{pmatrix} \]

Wir haben somit eine Parameterform der Lotgeraden \(l\):

\[ l \colon \;\; \begin{pmatrix} 2 \\ 3 \\ 2 \end{pmatrix} + s \cdot \begin{pmatrix} 2 \\ -1 \\ -3 \end{pmatrix} \]

Da die Ebene nicht in Parameterform vorliegt, können wir die beiden Gleichungen nicht gleichsetzen. Wir wählen aber das Einsetzverfahren und setzen die drei Gleichungen für die Komponenten \(x\), \(y\) und \(z\) aus der Lotgeraden in die Ebenengleichung:

\[ \begin{array}{cc} x = 2 + 2s \\ y = 3 – s \\ z = 2 – 3s \end{array} \]

\[ 2x – y – 3z \;\; = \;\; 2 \cdot (2 + 2s) – (3 – s) – 3 \cdot (2 – 3s) \;\; = \;\; 9 \]

\[ 4 + 4s – 3 + s – 6 + 9s \;\; = \;\; 9 \]

Das ist eine einfache Gleichung mit einer Unbekannten \(s\). Wir erhalten: \(s=1\)

Den Lotfusspunkt haben wir damit gefunden. Wir nehmen die Lotgerade und setzen \(s=1\):

\[ \begin{pmatrix} 2 \\ 3 \\ 2 \end{pmatrix} + 1 \cdot \begin{pmatrix} 2 \\ -1 \\ -3 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 2+2 \\ 3-1 \\ 2-3 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 4 \\ 2 \\ -1 \end{pmatrix} \]

Der Punkt auf \(l\) mit \(s=1\) ist der Lotfusspunkt und seine Koordinaten sind: \(\underline{Q(4,2,-1)}\)

Der Lotfusspunkt \(Q\) eines Punkts \(P\), der ausserhalb der Ebene \(E\) liegt, ist der Durchstosspunkt der Lotgeraden \(l\) durch \(E\). Die Lotgerade verläuft durch den Punkt \(P\) und hat den Normalvektor von \(E\) als Richtungsvektor.

\[ P \in l, \;\; P \notin E, \;\; l \perp E \quad \rightarrow \quad l \cap E = \big\{Q\big\} \]

Aufgabensammlung

  • Kreise und Kugeln (5051) – Aufg. 6

    1 Aufgabe (pdf/Video-Lösung):
    Schnittkreis einer Ebene mit einer Kugel

Lernziele

  • Du kannst von einem Punkt ausserhalb der Ebene, dessen Lotfusspunkt auf der Ebene bestimmen

Weitere Links

Lot (Wikipedia)

Autor dieses Artikels:

David John Brunner

Lehrer für Physik und Mathematik | Mehr erfahren

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