Das Wichtigste in Kürze

Das Gesetz von Charles besagt, dass das Volumen \(V\) und die absolute Temperatur \(T\) (in \(\text{K}\)!) proportional zu einander bleiben. Dafür müssen Druck und die Stoffmenge konstant gehalten werden:

\[ \frac{V_1}{T_1} = \frac{V_2}{T_2} \qquad (p, n \;\; \text{konstant}) \]

\[ \frac{V}{T} = \text{konstant} \qquad (p, n \;\; \text{konstant}) \]

    Das nach Jacques Charles (1746–1823) benannte Gesetz wird oft auch Erstes Gesetz von Gay-Lussac bezeichnet. J.L. Gay-Lussac (1778–1850) und Charles entdeckten die Gesetzmässigkeit anfangs des 19. Jahrhunderts. Das Gesetz nach Gay-Lussac wird noch etwas anders formuliert, als wir es hier tun.

    Für dieses Gesetz werden Druck und Stoffmenge konstant gehalten.

    Wenn wir das Gas erwärmen, d.h. die Temperatur erhöhen und der Druck konstant bleibt, dann verlangen die schneller werdenden Teilchen mehr Platz und den kriegen sie auch, denn der Druck darf ja nicht zunehmen. Wir können uns das mit einem Plastiksack vorstellen, der halb mit Gas gefüllt ist. Wenn wir den Inhalt erwärmen, bläst sich der Inhalt leicht auf und nimmt ein grösseres Volumen ein.

    Das Gesetz von Charles besagt, dass das Volumen \(V\) und die absolute Temperatur \(T\) (in \(\text{K}\)!) proportional zu einander bleiben. Dafür müssen Druck und die Stoffmenge konstant gehalten werden:

    \[ \frac{V_1}{T_1} = \frac{V_2}{T_2} \qquad (p, n \;\; \text{konstant}) \]

    \[ \frac{V}{T} = \text{konstant} \qquad (p, n \;\; \text{konstant}) \]

    Wir erhalten dieses Gesetz aus der idealen Gasgleichung…

    \[ pV = nRT \]

    …wenn wir durch den Druck dividieren…

    \[ V = \frac{nRT}{p} \]

    …und dann durch die Temperatur dividieren:

    \[ \frac{V}{T} = \frac{nR}{p} \]

    Für eine konstante Gasmenge (konstantes \(n\)) und für einen konstanten Druck \(p\) ist die ganze rechte Seite der Gleichung konstant, d.h. das Verhältnis von Volumen zu Temperatur auf der linken Seite bleibt konstant.

    Beispiel

    Umgebungsluft ist in einem Zylinder mit einem beweglichen Kolben eingeschlossen. Durch den beweglichen Kolben kann das Gas sein Volumen selber vergrössern oder verkleinern und so sich dem Umgebungsdruck anpassen.

    Jetzt wird die Luft erwärmt, so dass sie beginnt sich auszudehnen. Auf welche Temperatur müsste die eingeschlossene Luft erwärmt werden, bis sich das Volumen verdoppelt hat?

    Die Umgebungsluft ist in diesem Fall ein ideales Gas, d.h. wir können die Gasgesetze anwenden.

    Wir erkennen, dass die Stoffmenge \(n\) konstant bleibt, weil das Gas ja eingeschlossen ist.

    Der Druck des eingeschlossenen Gases \(p\) bleibt ebenfalls konstant, weil er dem Umgebungsdruck entspricht. Solange der Kolben beweglich ist, wird er sich immer so verschieben, dass der Druck innen und aussen gleich sind.

    Wir notieren das Gesetz von Charles und ersetzen das neue Volumen \(V_1\) mit dem Zweifachen des ursprünglichen Volumens \(2V_0\):

    \[ \frac{V_0}{T_0} = \frac{V_1}{T_1} = \frac{2V_0}{T_1} \]

    Nun dividieren wir durch \(V_0\) und lösen nach der Unbekannten \(T_1\) auf:

    \[ \frac{1}{T_0} = \frac{2}{T_1} \quad \rightarrow \quad T_1 = 2T_0 \]

    Angenommen, die Umgebungstemperatur beträgt \(T_0=300\;\text{K}\), dann ist \(T_1=2T_0=600\;\text{K}=\underline{327\text{°C}}\).

    Weitere Links

    Thermische Zustandsgleichung idealer Gase (Wikipedia)

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    Autor dieses Artikels:

    David John Brunner

    Lehrer für Physik und Mathematik | Mehr erfahren

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